Dem Rosenkranzgebet wurde schon mehrmals in der Geschichte eine Rettung aus der Not zugeschrieben: so als am 7. Oktober 1571 christliche Heere in der Schlacht bei Lepanto und 1716 bei Peterwardein einen Sieg über osmanische Truppen errangen, oder als Österreich den Staatsvertrag bekam, nachdem 1947 der Rosenkranzsühnekreuzzug um einen dauerhaften Frieden in der Welt gegründet wurde und Tausende um diesen Frieden beteten.
Schon 1572 führte Pius V. das Rosenkranzfest ein, das an wechselnden Terminen gefeiert wurde, bis Papst Pius X. es 1913 auf den 7. Oktober festsetzte und den ganzen Monat Oktober zum Rosenkranzmonat erklärte.
Der Rosenkranzmonat kann ein Anlass sein, den Rosenkranz neu zu entdecken.
In Lourdes, Fatima oder Medjugorje fordert Maria immer wieder auf, gerade den Rosenkranz zu beten. Er ist ein Gebet, das für alle Menschen, gleich welcher Bildung oder welchen Alters, eine Schule des Gebetes ist. Es läßt uns eine halbe Stunde bei Jesus und Maria sein, führt uns an der Hand Mariens zu Jesus. Denn, wie Johannes Paul II. in seinem apostolischen Schreiben über das Rosenkranzgebet betont: „der Rosenkranz ist ein zutiefst christologisches Gebet“. Die wiederholten Ave Maria lassen uns ruhig werden, bilden gleichsam die Einstimmung, um zu den zentralen Geheimnissen unseres Glauben hinzuführen: auf die Verkündigung des Messias und seine Kindheit im Freudenreichen RK, auf sein öffenliches Wirken im (durch Johannes P.aul II. eingeführten) Lichtreichen RK, auf sein Leiden und Sterben im Schmerzhaften RK und schließlich auf Auferstehung, Himelfahrt und Geburt der Kirche durch die Geistsendung im Glorreichen Rosenkranz.
Zudem ist der RK auch eine Verherrlichung der Dreifaltigkeit durch das nach jedem Gesätz wiederholte „Ehre sei dem Vater...“.
Der Rosenkranz ist ein meditatives Gebet, es trägt einen aber auch, wenn man keine tiefen Gedanken fassen kann. Er kann allein gebetet werden, eignet sich aber auch besonders für das Beten in der Gemeinschaft.
Er ähnelt dem Stundengebet, das Priester und Ordensleute (und auch immer mehr Laien) täglich beten und das eine Reihe von Psalmen umfasst: „Wie beim gemeinschaftliceh Stundengebet der Beter in der Regel nicht jedes einzelne Wort erfasst,sondern eher auf dem Klangteppich der Psalmen bleiben kann oder bei anderen Gedanken , so ist auch der Rhythmus des Rosenkranzes ein Medium der Sammlung und Konzentration auf einen bestimmten Inhalt des Glaubens“ (ZS der Liturgischen Institute Deutschlands, Österreichs und der Schweiz).
Seit einiger Zeit beten wir jeden Mittwoch um 17.15 Uhr den Rosenkranz in der Kirche. Ein Vorsatz für den Rosenkranzmonat, damit zu beginnen?
Monika Pauer